Weltbühne

Lesung WELTBÜHNE

Das „Beste“ und einige Kuriositäten aus den Jahren 1918-1933

Eine Lesung mit August Diehl und Marc Limpach

Die Vorstellung muss leider abgesagt werden

“Sie waren die Sprachkräftigsten und Sprachmächtigsten ihrer Zeit. Die besten deutschen Schriftsteller, Dichter und Journalisten haben sich auf die »Weltbühne« gestellt; sie haben dort geschrieben, gestritten und geirrt, sie haben deklamiert, agitiert, sie haben gehofft, aufbegehrt und resigniert. Wohltemperiert waren sie nie, es waren ja auch keine wohltemperierten Jahre für Deutschland. Die Autoren der »Weltbühne« waren vergnügt, versponnen, verbittert, sie waren ungerecht in ihrem Zorn, sie haben ihr Heil bisweilen auch im politischen Aberwitz gesucht. Und so zeichnen ihre Texte das Gesicht ihrer Zeit.” (Heribert Prantl)

Die »Weltbühne« war das intellektuelle Forum der Weimarer Republik. Ein aufklärerisches Forum im besten Sinn, stets auf der Suche nach der Wahrheit, pazifistisch, radikaldemokratisch. Dazwischen moderne Literatur, Gedichte, Glossen und Kurzprosa. Damals gleichermaßen geliebt und verhasst, stehen die kleinen roten Hefte noch heute für einen Journalismus, der scharfsinnige Analyse, Meinungsvielfalt und höchstes sprachliches Niveau miteinander verbindet. Und was für ein Stil! Wie viel Witz! Welche Radikalität! Der komplette Reprint in 16. Bänden aus dem Jahr 1978 kommt auf ganze 43.000 Seiten Text. Doch diese Lesung präsentiert in einer Auswahl die aktuellsten, scharfsinnigsten und auch ironischsten Texte des „Blättchens“. Am 7. September 1905 war die erste Ausgabe der »Schaubühne« erschienen, am 4. April 1918 wurde sie in »Die Weltbühne« umbenannt. Neben den Herausgebern Siegfried Jacobsohn, Kurt Tucholsky und Carl von Ossietzky schrieben unzählige Autoren von 1918 bis 1933 für die »Weltbühne«, darunter noch immer prominente aber auch zu Unrecht vergessene Journalisten und Schriftsteller wie Erich Kästner, Alfred Polgar, Arnold Zweig, Lion Feuchtwanger, Kurt Hiller, Erich Mühsam, Else Lasker-Schüler, Axel Eggebrecht, Hellmut von Gerlach, Karl Schnog und viele andere mehr... Gedankenscharfe, kritische, engagierte Texte und Gedichte über Bürgerrechte, Zivilgesellschaft und Demokratie, sowie zu Theater, Kunst, Wirtschaft, Europa, Nationalismus, Militarismus, Faschismus und Antisemitismus. So entsteht ein Panorama der damaligen Zeit, wobei sich viele Beobachtungen und Analysen als verblüffend aktuell erweisen. Die letzte Ausgabe der »Weltbühne« vor dem Exil vom 7. März 1933 endete mit dem Satz: „Denn der Geist setzt sich doch durch.“ Ein sehr aktuelles Vermächtnis!

Diese Lesung ist für Blinde und Menschen mit Sehbehinderung geeignet.

Vorführungstermine:

Die Vorstellung muss leider abgesagt werden.