Reise nach Berlin '83


- Dichtung und Wahrheit

mit Nico Helminger und Georges Hausemer als Zeitzeugen,
Ian De Toffoli als Interviewer und Steve Karier als Vorleser.

Konzept Marc Limpach

am 11. März um 20 Uhr im Kasemattentheater

Eine Koproduktion des Kasemattentheaters mit dem CNL


Im November 1983 reisen 13 Luxemburger Schriftsteller nach Berlin um auf der „Biennale kleine Sprache“ die Luxemburger Literatur vorzustellen. Die eingeladenen Autoren sind: Guy Rewenig, Lambert Schlechter, Josy Braun, Leopold Hoffmann, Michel Raus, Gollo Steffen, Rolph Ketter, Nico Helminger, Georges Hausemer, Nico Graf, Jean-Paul Jacobs, Jos Jacquemotte und Roger Manderscheid. Es wird gelesen, geschrieben und auch heftig gestritten und gesoffen. Die Erfahrungen von Berlin werden später in einem Sammelband verarbeitet. Im Vorwort dazu schreiben die Autoren: „Pardon, Landsleute! –  aber um jene unentbehrliche Portion Respekt abzubekommen, die Luxemburgs Schriftstellern zuhause nur allzu selten widerfährt, mussten sie, d. h. wir, uns schon in den Zug setzen und in Richtung Berlin auf den Weg machen. Zu den Tagen der Luxemburger Literatur, die vom 28. bis 30. November 1983 im Rahmen der von der ‘Neuen Gesellschaft für Literatur’ organisierten ‘Biennale Kleine Sprache’ (…) stattfanden, gekoppelt mit einer Bilderausstellung mit Werken von Anne Weyer, Patricia Lippert, Anna Recker und Lysiane Schlechter. Nein, nicht dass man uns an der Spree mit überschwänglich erwartungsvoll geöffneten Armen empfangen hätte – wo liegt denn das überhaupt, Luxemburg!? – aber...“
 
Roger Manderscheid erinnert sich auch an diese Reise, als ein sehr wichtiges Moment der Luxemburger Literaturgeschichte und auf die bei der Rückfahrt entstandene Idee, einen eigenen Schriftstellerverband zu gründen: „im selben zug nach berlin sitzend, geht den berlinreisenden ein licht auf: nämlich, dass sie alle in ein und demselben zug sitzen. warum müssen luxemburger ins ausland fahren, um festzustellen, wie besser es ihnen gehen könnte, wenn sie auch im inland, z.b. auf dem stausee in einem riesenboot, die handfeste erfahrung hätten machen können, dass sie alle in einem boot sitzen. der enthusiasmus war überschäumend. die lesungen in berlin eher enttäuschend. (…) eine naive zuhörerin glaubte herausgehört zu haben, dass alle vorgetragenen texte in der essenz traurig seien. am nächsten tag war das gespräch untereinander ein lustiges gespräch und es war wiederum im zug zurück in die heumat wo die idee eines neu zu gründenden schriftstellerverbandes auf einmal durch die coupés schwebte. übrigens: es gibt zu dieser reise ein lsv-buch: nach berlin, das ich allen nachzüglern ans herz lege.“

 

 

Reise nach Berlin Foto

Vorführungstermine:

am 11. März um 20 Uhr