Die Vögel

Die erstmals 414 v. Chr. in Athen aufgeführte Komödie Die Vögel, berichtet märchenhaft von zwei Athener Bürgern, Pistheitaros und Euelpides, die von der durch Demagogen beeinflusste attische Demokratie die Nase voll haben und daher nach einem Ort fahnden, in dem es sich ihrer Meinung nach besser leben lässt. Sie machen sich auf den Weg, und treffen schließlich auf das Reich der Vögel. Hier begegnet ihnen der König mit dem freundlichen Namen Wiedehopf allerdings mit Skepsis. Er und sein Vogelvolk halten Menschen für Vogelfänger. Aber mit geschickter Rhetorik gelingt es Pistheitaros, Wiedehopf von einer wunderbaren Zukunft zu überzeugen, wenn sie denn deren Erschaffung ihm und seinem Kumpel Euelpides überlassen. Und dem folgt die beschwatzte Vogelschar dann auch mit großer Begeisterung. Für einen Moment wird die Utopie einer anderen, freien und heiteren Welt Wirklichkeit. Flugs wird die Stadt Wolkenkuckucksheim – eine geniale Wortschöpfung von Aristophanes – gegründet... Doch kaum haben die beiden Athener eine vermeintlich bessere Welt im unberührten Reich der Vögel gefunden, kippen sie das Idyll jedoch durch ihren egoistischen Einfluss um, in eine Welt aus Streit und Chaos. Denn auch die Vögel treiben Politik und werden von Neid und Geltungssucht geprägt.
Der griechische Dichter Aristophanes schrieb bereits vor fast 2.500 Jahren diese erstaunlich modern anmutende Gesellschaftssatire und mit Die Vögel gelingt ihm eine zeitlos gültige Reflexion menschlichen Handelns. Aristophanes geht es in seiner Komödie im Wesentlichen um die demagogische Beeinflussung unbedarfter Massen. Mit Die Vögel nimmt er somit vor allem die Schwächen seiner Mitbürger aufs Korn, insbesondere die weit verbreitete Leichtgläubigkeit und Verführbarkeit – menschliche Eigenschaften, die heute sicher nicht verschwunden sind.

Vorführungstermine:

24. und 27. November / 1. 3. 4. und 8. Dezember um 20.00 Uhr