Visuell Köpenick

Madame Köpenick

Vorführungstermine:

am 5. 6. und 7. Oktober 2022 um 20 Uhr

Eine Komödie von Guy Helminger

Wiederaufführung

mit Brigitte Urhausen und Michael Schrodt

Regie Kay Wuschek 

Bühne und Kostüme Dagmar Weitze
Videoinstallation Ernest Thiesmeier
Assistenz Sara Goerres

Vorstellungen am 5. 6. und 7. Oktober 2022 um 20 Uhr im Kasemattentheater 

Eine Koproduktion des Kasemattentheaters mit der Vaganten Bühne in Berlin

Als Voigt im Jahr 1909 nach Luxemburg kam, war er bereits 60 Jahre alt und hatte insgesamt 30 Jahre im Zuchthaus verbracht. Doch was passierte in Luxemburg? Eigentlich war er ja nur auf der Durchreise, aber hier machte er, nach seinem Auftritt, Bekanntschaft mit einer jungen Witwe: Frau Émilie Blum-Bernier. Erstaunlich rasch wohnte er dann auch zur Miete bei Frau Blum in einem Haus in Luxemburg- Stadt. Luxemburg ist ein neutrales Land und gewährt ihm Sicherheit vor den deutschen Behörden. Doch dass er seine letzten 13 Lebensjahre dann auch in seiner neuen Heimat geblieben ist, dabei spielte diese Frau sicher eine wichtige Rolle. Ohne sie hätte der gelernte Schumacher wohl nie in Luxemburg Fuß gefasst. Sie war Dreh- und Angelpunkt, er selbst in alten Strukturen verfestigt. Während es über Frau Blum so gut wie keine persönlichen Aufzeichnungen gibt – ein kurzes Interview mit der sogenannten „Madame Köpenick“ fand im Jahre 1935 statt – weiß man von Voigt, dass er gerne weiterhin in seiner erfundenen Uniform durch die Straßen lief. Hatte er die Bedeutung seiner Geschichte und den Grund seines Ruhms wirklich verstanden? Offensichtlich hatte er das Herz eines Darstellers, dem die Rolle wichtiger war, als die Wirklichkeit. Grund genug dieses Spiel auf die Bühne zu bringen. Das Kasemattentheater freut sich – nach den erfolgreichen Premieren in Berlin und Luxemburg – das Stück nun am Kasemattentheater für zwei Vorstellungen wiederaufzunehmen.

„Madame Köpenick ist ein Stück im Stück. Genau diese ständigen Perspektivwechsel, so wie auch die vielen Parallelen zwischen der damaligen und der heutigen Zeit, machen dieses Stück so spannend.“ Sandy Elsen, RTL Television (Lëtzebuerg), 12. Januar 2022

„Feministisch, episch, klug: Guy Helmingers Komödie Madame Köpenick im Kasemattentheater reißt mit. […] Michael Schrodt [und] Brigitte Urhausen erweisen sich als exzellente Besetzung vor dem Hintergrund einer gelungenen Kulisse […] die Doppelbödigkeit trägt bis zum Ende der kurzweiligen Inszenierung.“ Anina Valle Thiele, Luxemburger Wort, 17. Januar 2022

„Bei Helminger wird die Metalepse feministisch – und das ist definitiv ein spannender Ansatz.“ Jeff Schinker, Tageblatt, 20. Januar 2022

„Gespielt von Brigitte Urhausen [ist] ihre Émilie Blum pfiffig, schlagfertig und selbstbewusst. Ihr Widerpart auf der Bühne ist Michael Schrodt, der seinen Wilhelm Voigt mit viel Körperlichkeit angeht, dabei mehr als einmal halsbrecherisch über Sessel und Stühle turnt. Aus diesem Aufeinandertreffen der sprachlich-koketten Ungestümheit einerseits und der körperlichen Ungestümheit andererseits entsteht eine sehr charmante, temporeiche Komik.“ Katrin Pauly, Berliner Morgenpost, 9 Juni 2022

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